Zusammenfassung:
Herausforderung: Sicherer Betrieb und Hochverfügbarkeit der deutschlandweiten Plattform Deutsches Vergabeportal (DTVP), um die Kommunikation bei Vergabeverfahren vollständig digital abzuwickeln
Lösung: Schneller Umzug auf eine neue, redundant angelegte Betriebsplattform, die Claranet verantwortet
Ergebnis: Das Portal mit seinem modularen Architekturkonzept läuft unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stabil und erfolgreich
E-Vergabe online: für große und kleine Vergabestellen
Das Deutsche Vergabeportal (DTVP) ist ein vom Bundesanzeiger Verlag und cosinex gegründetes Gemeinschaftsunternehmen zur Realisierung eines der ersten (Vergabe-)Marktplätze zum Öffentlichen Auftragswesen als innovativen Cloud-Dienst in Deutschland.
Als cosinex mit seinem Vergabemanagementsystem die zuvor papiergebundene Vergabeakte öffentlicher Vergabestellen revolutionierte, war die Idee für ein zentralisiertes Vergabeportal nicht mehr weit.
Ein Joint Venture mit dem Bundesanzeiger Verlag als Partner, der über einen enormen Erfahrungsschatz im Vergaberecht verfügt, und die Auswahl eines geeigneten Managed Service Providers für den Betrieb der Cloud-Plattform, waren die Basisparameter des ehrgeizigen Projektes.
Das Portal sollte großen sowie auch kleinen Vergabestellen die Möglichkeit bieten, die Kommunikation bei Vergabeverfahren vollständig digital abzuwickeln – die E-Vergabe auf einer nationalen Plattform.
Marktplatz für (fast) alles
„Die großen Bundesländer waren mit teils eigenen Lösungen die Vorreiter der E-Vergabe“, erklärt Frau Dr. Antanina Kuljanin, eine der beiden Geschäftsführer der DTVP GmbH. „Die kleineren öffentlichen Unternehmen bzw. Gebietskörperschaften konnten sich jedoch keine eigenen Plattformen oder Softwaresysteme leisten. Dieses Problem haben wir über eine modulare Architektur mit sogenannten Satelliten-Servern gelöst – sie sind vollkommen eigenständig und dennoch voll in das deutschlandweite Portal integriert.“
Für das DTVP war eine sichere, hochverfügbare und leicht skalierbare Umgebung und ein 24/7 Betrieb der Systeme, Applikationen und Datenbanken unabdingbar.
Sicheres Lösungskonzept
Technisch wurde die Lösung in einer redundanten Architektur mit acht virtuellen Maschinen auf Basis der Claranet eigenen MAH-Plattform angelegt. Durch eine intelligente Spiegelung der Nutzerdaten auf unterschiedlichen Cluster-Nodes bietet die Plattform eine inhärente Disaster Recovery-Lösung.
Die Plattform wird in zwei Rechenzentren betrieben, auch bei einem Ausfall des Hauptrechenzentrums sind alle VM kurzfristig im zweiten Rechenzentrum verfügbar. Eine erhöhte Performance der Storage-Zugriffe wird mithilfe der Technologie von Nutanix erreicht. Ein umfassendes 24/7 Monitoring-System mit Systemdokumentation, IT Infrastructure Library-Prozessen sowie regelmäßige, vollständige und inkrementelle Backups runden die Lösung ab.
Wir hatten außergewöhnlich hohe Anforderungen an den Datenschutz und die Verfügbarkeit. Und die Migration musste in einem extrem engen Zeitfenster realisiert werden. Alles musste sofort laufen: ohne Lücken, ohne Ausfälle, skalierbar, erweiterbar und vor allem sicher. Mit Claranet haben wir das äußerst erfolgreich umsetzen können."Dr. Antanina Kuljanin
Geschäftsführerin der DTVP GmbH
(im Bild gemeinsam mit Uwe Mähren)
Ein voller Erfolg – deutschlandweit!
Trotz des engen Zeitfensters erfolgte die Datenmigration nach nur sechswöchiger Projektlaufzeit ohne relevante Down-Times an einem einzigen Wochenende.
„So muss das sein: Software muss funktionieren - dabei darf man sie am besten gar nicht bemerken! Das Portal lief von Anfang an sicher und störungsfrei“, resümiert Uwe Mähren, Leiter des Fachverlags beim Bundesanzeiger und Geschäftsführer von DTVP, und freut sich über den Erfolg des seit 2013 aktiven Portals: „Man kann sich gar nicht vorstellen, was täglich an öffentlichen Aufträgen aus allen Branchen und in welchem Volumen ausgeschrieben wird. Das geht von kleinen Handwerksaufträgen bis hin zu milliardenschweren Arzneimittelrabattverträgen.“
Das Portal wird ständig erweitert und das modulare Architekturkonzept – unter Einhaltung größter Sicherheitsvorkehrungen – optimiert. Über 2.000 Vergabe- und Beschaffungsstellen in ganz Deutschland arbeiten bereits mit der Basistechnologie des Deutschen Vergabeportals, darunter Landesverwaltungen der Bundesländer (z.B. Niedersachsen) oder große Behörden wie die Techniker Krankenkasse und die AOK. Aber auch zahlreiche Kommunen und kommunale Eigenbetriebe wie Krankenhäuser oder Hochschulen nutzen DTVP.
Auf der Bieterseite nehmen inzwischen weit über 50.000 kleine und große Unternehmen in ganz Deutschland an den Vergabeverfahren über das Deutsche Vergabeportal teil, darunter das „Who is Who“ der deutschen Wirtschaft, unter anderem die Daimler AG, T-Systems International, Deutsche Post, EnBW, ratiopharm oder E.ON.